Das Rubinstein-Taybi-Syndrom (RTS) ist eine seltene Erkrankung mit Symptomen wie Intelligenzminderung, postnataler Wachstumsverzögerung, spezifischen Gesichtsmerkmalen und breiten Daumen/Großzehen. Es wird hauptsächlich durch pathogene Varianten in den Genen CREBBP (50-70%) und EP300 (ca. 5%) verursacht, die für transkriptionelle Co-Aktivatoren codieren, die an Zellprozessen wie DNA-Reparatur und Differenzierung beteiligt sind.
Das Rubinstein-Taybi-Syndrom ist gekennzeichnet durch die Leitsymptome Intelligenzminderung, postnatale Wachstumsverzögerung mit reduzierter Endgröße, Mikrozephalie und faziale Merkmale wie ein tiefer Haaransatz, breite, gebogene Augenbrauen, Lidachsenverlauf nach außen unten, im Profil Ansatz der Columella unterhalb der Nasenflügel, Retrognathie, Zahnanomalien, sowie breite, oft nach radial abgewinkelte Daumen und breite Großzehen. Beim Lachen kann es zu einem charakteristischen Gesichtsausdruck mit nahezu geschlossenen Augen kommen. Häufig treten Krampfanfälle auf. Das Rubinstein-Taybi- Syndrom tritt in aller Regel sporadisch auf. Die Prävalenz wird auf ca. 1:100.000-125.000 geschätzt. Als Ursache für das Rubinstein-Taybi-Syndrom sind bisher zum einen pathogene Varianten im CREBBP-Gen (ca. 50-70 %), das für das Cyclisches-AMP-regulierte Enhancer-Bindeprotein codiert, bekannt. Zudem wurden pathogene Varianten im EP300-Gen (ca. 5%) beschrieben, das für das E1A-Bindeprotein p300 codiert. Diese beiden Proteine sind als transkriptionelle Co-Aktivatoren in vielen Signalwegen innerhalb der Zelle involviert (z.B. DNA-Reparatur, Wachstum, Differenzierung, Apoptose).
letzte Aktualisierung: 12.7.2024