Pseudoxanthoma elasticum

Synonyme: Grönblad-Strandberg-Syndrom
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Kurzbeschreibung

Pseudoxanthoma elasticum (PXE) ist eine progressive Systemerkrankung, die das elastische Bindegewebe betrifft und durch Ablagerungen in Haut, Augen und im kardiovaskulären und gastrointestinalen System gekennzeichnet ist. Die Krankheit wird autosomal-rezessiv vererbt und hat eine Prävalenz von 1:25.000 bis 1:100.000. Die molekulare Ursache sind pathogene Varianten im ABCC6-Gen, wobei die Variante p.(Arg1141*) und eine 16,4 kb große Deletion am häufigsten auftreten.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Pseudoxanthoma elasticum (PXE) ist eine progressive Systemerkrankung, die das elastische Bindegewebe von Haut, Augen, des kardiovaskulären und des gastrointestinalen Systems betrifft. Charakteristisch sind Ablagerungen in der Haut, die wie Xanthome erscheinen und die durch Verkalkung der elastischen Fasern des Bindegewebes entstehen. Sie treten als erstes an den Seiten des Nackens auf, später sind die Achselhöhlen, Ellbogen, Handgelenke, sowie der Bereich des Bauchnabels, die Leistengegend und Kniekehlen betroffen. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung können sie zu Papeln und schließlich zu größeren Plaques werden.  In der Retina treten unregelmäßige Streifen, sogenannte Angioid streaks auf. Seltener kommt es zu Gefäß-Stenosen aufgrund einer Mineralisierung der Lamina elastica interna mittlerer Arterien sowie zu Magen-Darmblutungen.

PXE wird autosomal-rezessiv vererbt, die geschätzte Prävalenz liegt bei 1:25.000 bis 1:100.000. Die Diagnose PXE wird klinisch anhand der Haut- und Augenmanifestationen gestellt und kann histologisch anhand einer Biopsie der betroffenen Hautstellen gesichert werden. Molekulare Ursache sind pathogene Varianten im ABCC6-Gen (früher als MRP6 bezeichnet) auf Chromosom 16p13.1, das für das ATP-bindende Kassettenprotein 6 der Subfamilie C von Multi Drug Resistenz-Proteinen (MRP) codiert. Bei nahezu allen Patienten mit PXE ist mindestens ein verändertes ABCC6-Allel nachweisbar, bei bis zu 90% können Varianten auf beiden Allelen nachgewiesen werden. Besonders häufig ist eine 16,4 kb große Deletion, welche die Exons 23-29 umfasst. Sie kommt in 30% der Allele bei PXE-Patienten in den USA und in 5% der Allele bei PXE-Patienten in Europa vor. Die häufigste Punktmutation ist p.(Arg1141*). Gemeinsam mit der 16,4 kb Deletion stellt sie 70% aller pathogenen Varianten dar.

Pseudoxanthoma elasticum
1 Gen
ABCC6


zum Auftrag
Erkrankung
ICD—10
Gen
OMIM—G
Pseudoxanthoma elasticum (PXE)Q82.8ABCC6603234
Literatur

letzte Aktualisierung: 12.7.2024

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