Die Propionazidämie ist eine seltene autosomal-rezessiv vererbte Stoffwechselerkrankung aus der Gruppe der Organoazidopathien. Der Erkrankung liegt eine Defizienz des Enzyms Propionyl-CoA-Carboxylase zugrunde, die zu einer Akkumulation von Propionyl-CoA und dessen Metaboliten. Dies führt zu einer Störung verschiedene Stoffwechselwege in den Mitochondrien. Entsprechende Symptome treten zumeist bald nach der Geburt auf. Ursächlich sind pathogene Varianten in den Genen PCCA und PCCB.
Bei der Propionazidämie handelt es sich um eine seltene autosomal-rezessiv vererbte Stoffwechselerkrankung aus der Gruppe der Organoazidopathien. Der Erkrankung liegt eine Defizienz des Enzyms Propionyl-CoA-Carboxylase zugrunde, die durch pathogene Varianten in den Genen der Alpha- und Beta-Untereinheit (PCCA, PCCB) des Enzyms bedingt ist. Dadurch ist die Umwandlung von Propionyl-CoA zu Methylmalonyl-CoA beeinträchtigt und es kommt zu einer Akkumulation von Propionyl-CoA und dessen Metaboliten, die z.T. im Blut und Urin nachweisbar sind. Eine erhöhte Konzentration von Propionyl-CoA führt zu einer übermäßigen Bindung des Coenzym A, wodurch verschiedene Stoffwechselwege in den Mitochondrien gestört werden.
Die Symptome ähneln denen der Methylmalonazidurie (ketoazidotisches Koma, Hyperammonämie, Krämpfe) und treten zumeist bald nach der Geburt auf. Bei späterem Beginn sind unter anderem Muskelhypotonie, Verdauungsstörungen, rezidivierende komatöse Zustände und mentale Retardierung zu beobachten. Weiterhin sind – neben akuten Stoffwechselentgleisungen – neurologische Symptome, Kardiomyopathien sowie akute Pankreatitis weitere Komplikationen des Enzymmangels. Das Spektrum der Symptome ist weitreichend und kann verschiedenste Organsysteme betreffen. Die Diagnose wird primär durch laborchemische Untersuchungen gestellt. Die genetische Untersuchung dient der Bestätigung der Verdachtsdiagnose.
letzte Aktualisierung: 12.7.2024