Die MCAD-Defizienz ist eine autosomal-rezessiv vererbte Störung der ß-Oxidation der Fettsäuren, die durch pathogene Varianten im Medium-chain Acyl-CoA Dehydrogenase-Gen (ACADM) verursacht wird. Die häufigste ursächliche Variante ist die Aminosäuresubstitution Lys329Glu, die in etwa 90% der Allele der Patienten mit MCAD-Defizienz nachweisbar ist. Die Erkrankung ist durch die Intoleranz gegenüber Fastenperioden gekennzeichnet und kann im Säuglingsalter zu schweren Symptomen führen. Die Diagnose kann über die Bestimmung von Acetylcarnithin im Blut erfolgen und wird oft im Rahmen des Neugeborenen-Screenings erfasst.
Bei MCAD-Defizienz handelt es sich um eine autosomal-rezessiv vererbte Störung der ß-Oxidation der Fettsäuren. Eine Studie von über 930.000 Neugeborenen in den USA hat eine Inzidenz von 1:15.000 ergeben. Frühere Schätzungen für die kaukasische Bevölkerung liegen in derselben Größenordnung. Wahrscheinlich handelt es sich um die häufigste Störung des Fettsäurestoffwechsels überhaupt. Die Erkrankung ist durch die Intoleranz gegenüber Fastenperioden gekennzeichnet. Homozygote Anlageträger erkranken oft im Säuglingsalter nach Fastenperioden infolge von Virusinfekten. Sie leiden typischerweise an wiederholtem Erbrechen, einer hypoketotischen Hypoglykämie und sind lethargisch bis komatös. In seltenen Fällen kann die Erkrankung auch zum plötzlichen Kindstod führen. Die biochemische Diagnose kann über die Bestimmung von Acetylcarnithin im Blut erfolgen. MCAD-Defizienz wird heute in den meisten Fällen im Rahmen des Neugeborenen-Screenings durch Tandem-Massenspektrometrie erfasst.
MCAD-Defizienz wird verursacht durch pathogene Varianten im Medium-chain Acyl-CoA Dehydrogenase-Gen (ACADM). Die häufigste ursächliche Variante, die zur Aminosäuresubstitution Lys329Glu führt, ist in ca. 90% der Allele von Patienten mit MCAD-Defizienz nachweisbar. Bei den meisten Patienten liegt diese Variante homozygot, bei ca. 1/5 der Patienten in kombiniert heterozygoter Form mit einer weiteren Variante vor. Therapeutisch sollten Fastenperioden durch regelmäßige Mahlzeiten strikt vermieden werden.
Erkrankung | ICD—10 | Gen | OMIM—G |
Mittelketten-Acyl-CoA-Dehydrogenase-Defizienz (MCAD) | E71.3 | ACADM | 607008 |
letzte Aktualisierung: 12.7.2024