Harnstoffzyklus-Defekte

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Kurzbeschreibung

Störungen im Harnstoffzyklus führen zu einer Hyperammonämie. Der Defekt kann an verschiedenen Stellen im Zyklus auftreten und ist durch die Defizienz eines der im Zyklus beteiligten Enzyme bedingt. Ursächliche sind pathogene in den jeweiligen Genen.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Störungen im Harnstoffzyklus können durch einen Mangel der Carbamoylphosphatsynthetase I (CPS1), Ornithintranscarbamylase (OTC), Argininosuccinatsynthetase (Citrullinämie), Argininosuccinatlyase (Argininosuccinurie), Arginase I (Argininämie) oder N-Acetylglutamatsynthetase (NAGS) beding sein. Je früher die Enzymdefizienz im Zyklus auftritt, desto ausgeprägter ist die Hyperammonämie. Mit einer Inzidenz von 1: 14.000 ist ein Magel der Ornithintranscarbamylase (OTC) die häufigste Ursache.

Abb.: Vereinfachte Darstellung des Harnstoffzyklus

Ca. die Hälfte der Harnstoffzyklus-Defekte sind biochemisch diagnostizierbar. Enzymatische Tests können ebenfalls durchgeführt werden, sind aber zumeist nur durch invasive Eingriffe zur Gewinnung des ensprechenden Untersuchungsmaterials möglich. In diesen Fällen wird daher vorzugsweise eine genetische Diagnostik empfohlen.

Harnstoffzyklus-Defekte
8 Gene
ARG1
ASL
ASS1
CPS1
NAGS
OTC
SLC25A13
SLC25A15


zum Auftrag
Erkrankung
ICD—10
Gen
OMIM—G
Argininosuccinat-Lyase(ASL)-Mangel (Argininbernsteinsäure-Krankheit)E72.2ASL608310
HHH-SyndromE72.2SLC25A15603861
Citrullinämie Typ 2, neonatalE72.2SLC25A13603859
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Literatur

letzte Aktualisierung: 12.7.2024

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