Die Dentatorubrale Pallidoluysische Atrophie (DRPLA) ist eine autosomal-dominant vererbte neurodegenerative Krankheit, die durch Symptome wie Ataxie, Myoklonusepilepsie und Demenz gekennzeichnet ist und vorwiegend im frühen Erwachsenenalter auftritt. Sie resultiert aus einer CAG-Repeat-Expansion im ATN1-Gen. Diese Expansion zeigt eine Antizipation, wobei aufeinanderfolgende Generationen mit längeren Repeats tendenziell früher erkranken und eine Verlängerung häufiger bei väterlicher Vererbung auftritt.
Bei der DRPLA handelt es sich um eine autosomal-dominant vererbte neurodegenerative Erkrankung, die als Leitsymptome eine progrediente cerebelläre Ataxie sowie Myoklonusepilepsie, Choreoathetose und Demenz zeigt. Das Erkrankungsalter ist variabel, meist werden erste Symptome im frühen Erwachsenenalter manifest. Die DRPLA kommt in westlichen Ländern wesentlich seltener vor als z.B. in Japan.
Verursacht wird sie durch eine CAG-Repeat-Expansion im Atrophin-1-Gen ATN1. Wie bei anderen CAG-Triplett-Repeat-Erkrankungen wird auch hier eine Antizipation beobachtet, d.h. ein früheres Erkrankungsalter in aufeinanderfolgenden Generationen mit zunehmender Repeatlänge. Die Tatsache, dass eine Verlängerung des Repeats v.a. bei der Vererbung über den Vater auftritt, deutet auf eine Instabilität v.a. in der männlichen Keimbahn hin. Bei der prädiktiven Diagnostik werden gesunde Risikopersonen untersucht, in der Regel erstgradige Verwandte von Betroffenen. Laut Gendiagnostikgesetz (GenDG) soll bei jeder diagnostischen genetischen Untersuchung eine genetische Beratung angeboten werden. Bei prädiktiver genetischer Diagnostik muss laut GenDG vor der Untersuchung und nach Vorliegen des Resultates genetisch beraten werden. Gemäß den Empfehlungen der Fachgesellschaften sollte eine psychotherapeutische Betreuung vor, während und nach der Untersuchungsphase bestehen.
Erkrankung | ICD—10 | Gen | OMIM—G |
Dentatorubrale Pallidoluysische Atrophie | G25.5 | ATN1 | 607462 |
letzte Aktualisierung: 12.7.2024