Die pulmonale arterielle Hypertonie (PAH) ist eine Lungenhochdruckerkrankung, die entweder idiopathisch, familiär oder im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen/Medikamenten auftreten kann. Sie ist durch erhöhten pulmonal-arteriellen Druck und Gefäßwiderstand charakterisiert, was zu Rechtsherzversagen führen kann. Die hereditäre Form (HPAH) ist meist durch Veränderungen im BMPR2-Gen bedingt, wobei Frauen eine höhere Penetranz als Männer aufweisen. PAH-Symptome sind oft unspezifisch, wodurch die Diagnose verzögert werden kann, jedoch ist ein frühzeitiger Therapiebeginn für eine bessere Prognose entscheidend.
Unter der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH) werden verschiedene Formen von Lungenhochdruckerkrankungen zusammengefasst. Die PAH kann sporadisch ohne bekannte Ursache (idiopathische pulmonale arteriellle Hypertonie, IPAH) oder familiär auftreten (hereditäre pulmonale arterielle Hypertonie, HPAH). Des Weiteren kann eine PAH im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen, wie z.B. Bindegewebserkrankungen, HIV-Infektionen oder Lebererkrankungen vorkommen oder auch durch bestimmte Medikamente induziert sein. Die PAH ist gekennzeichnet durch einen mittleren pulmonal-arteriellen Druck (PAP) von > 25mmHg im Ruhezustand (bestimmt durch Rechtsherzkatheter-untersuchung) bei normalem pulmonalkapillären Verschlussdruck (Wedge-Druck) ≥ 15 mmHg und durch einen erhöhten Gefäßwiderstand (PVR). Durch typische Veränderungen der Lungengefäße kommt es zunehmend zu einer Gefäßverengung und somit zur Überlastung des rechten Herzens, welche letztendlich zu einem Rechtsherzversagen führen kann.
Bei der hereditären pulmonalen arteriellen Hypertonie (HPAH) handelt es sich um eine autosomal-dominant vererbte Erkrankung mit unvollständiger Penetranz. Heterozygote Veränderungen des BMPR2-Gens (Bone Morphogenetic Receptor 2; Mitglied der transforming growth factor beta (TGF-ß) family) wurden bei etwa 75% der Patienten mit HPAH und bei ca. 15-20% der Patienten mit IPAH (idiopathische PAH) identifiziert. Dabei handelt es sich um de novo Varianten und hereditäre Fälle, deren familiärer Hintergrund u.a. aufgrund der unvollständigen Penetranz oft unentdeckt bleibt. Die Penetranz liegt bei Frauen mit 42% deutlich höher, als bei Männern (ca. 14%). Der Erkrankungsbeginn kann sehr stark variieren, von der frühen Kindheit bis ins späte Erwachsenenalter. In selteneren Fällen (ca. 1-3%) können auch ursächliche Varianten in anderen Genen vorliegen (z.B. ACVRL1, BMPR1B, CAV1, EIF2AK4, ENG, GDF2, KCNA5, KCNK3, SMAD1, SMAD4, SMAD9 und TBX4 ).
Da Patienten mit einer PAH zumeist nur unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Erschöpfung und Belastungsdyspnoe zeigen, können 2-3 Jahre nach Auftreten der ersten Symptome vergehen, bis die Diagnose gestellt wird. Zu den initialen Symptomen zählen weiterhin Synkopen, Brustschmerzen, Palpitationen und Fußödeme. Eine frühe Diagnosefindung ist für eine erfolgreiche Therapie sehr wichtig, da ein frühzeitiger Therapiebeginn die Prognose und die Lebensqualität entscheidend verbessert. Eine molekulargenetische Diagnostik stellt dabei eine Ergänzung der gängigen diagnostischen Methoden dar.